Ottobahn für Viernheim
Eine Ottobahn für Viernheim? Was zum Himmel ist denn eine Ottobahn? Ist der Theymann nun durchgeknallt?
Die Ottobahn ist ein Konzept für ein neuartiges Verkehrsmittel. Die Ottobahn verkehrt über dem aktuellen Straßenverkehr, benötigt jedoch keine Bahnhöfe, da die Kabinen an den Orten herabgelassen werden, wo jemand zusteigen oder aussteigen möchte. Es ist eine Mischung aus Individualverkehr, wie wir ihn aus dem Auto kennen, aus Sharingsystem, wie wir es vom Carsharing kennen, und dem klassischen ÖPNV. Die Ottobahn vereint viele Vorteile und versucht Nachteile zu vermeiden.
Die Ottobahn ist auf geringen Energeieverbrauch ausgelegt. Die Berechnungen der Gründer belegen, dass die Ottobahn günstiger als der bisherige ÖPNV betrieben werden kann und damit auch für die Fahrgäste. Die Fahrt mit der Ottobahn soll schneller, bequemer, komfortabler und „cooler“ sein als der bisherige ÖPNV. Damit kommt sie der Erkenntnis nach, dass es, um die Verkehrswende hinzubekommen, notwendig sein wird, den ÖPNV komfortabler und eben „cooler“ zu machen.
Eine Ottobahn für Viernheim?
Aktuell ist die Ottobahn nur ein Konzept mit einer sehr kleinen Teststrecke in den Büros der Ottobahn GmbH in München. Die Gründer sind aber mit Städten und Landkreisen im Gespräch und einige zeigen sich angetan von der Idee. Eine erste Teststrecke könnte in Bayern entstehen. Die Verhandlungen laufen.
Ich glaube nicht, dass Viernheim eine eigene abgeschlossene Ottobahn, zum Beispiel als Ersatz für das Stadtbussystem, braucht. Aber…
Ein Blick über den Tellerrand!
Eigentlich geht es mir mit diesem Beitrag um was anderes: Ich will mit dem Beispiel der Ottobahn aufzeigen, dass es noch mehr Ideen und Konzepte „da draußen“ gibt, als das was wir auf kommunaler Ebene diskutieren. Solche Ideen sollten und müssen wir aufgreifen, wenn wir wirklich Verbesserungen in Bezug auf unsere Ziele erreichen wollen.
Lastenfahrräder, wie vorgeschlagen, werden den Klimawandel nicht aufhalten. Aber wenn wir analysieren, wohin und wie weit die Menschen, wie oft fahren, was sie dazu transportieren müssen, welche Erwartungen sie an das Verkehrsmittel ihrer Wahl haben, dann haben wir eine Chance in Bezug auf den Verkehr wirklich etwas zu bewegen. Oder anders gesagt: wenn es gelingt, den Menschen eine attraktive Alternative zum eigenen Auto zu bieten, steigen die Chancen unmittelbar. Eine solche Idee KANN die Ottobahn sein.
Oder auch der Vorschlag, den Stadtbus durch ein „On-demand“-System zu ersetzen. Also eine Art Bussystem mit kleineren Bussen, die auf Abruf fahren und dann bestenfalls nicht mehr auf Linien, sondern die Menschen wie ein Taxi von A nach B bringen. Im Gegensatz zum Taxi kombinieren sie aber verschiedene Anfragen und nehmen eben mehrere Menschen auf ihren Fahrten gleichzeitig mit. Der Vorschlag kam in Viernheim auf und wurde sehr schnell verrissen. Schade!
Offen für neue Ideen
Viernheim braucht eine neue Offenheit gegenüber neuen Ideen. Nicht alles, was neu ist, ist automatisch gut. Aber auch das, was wir schon immer so gemacht haben, muss heute nicht mehr richtig sein. Die Welt ändert sich.
Gerade beim Thema Verkehr MUSS es zu einer Veränderung kommen. Aber Maßnahmen wie es den Autofahrern zu erschweren, ihr Fahrzeug zu parken, sie zum Verzicht überreden oder durch höhere Spritpreise zwingen zu wollen, scheitern. Das ist zum einen Prognose und zum anderen Feststellung zum Status Quo. Wir können das Spiel noch weiter betreiben, aber wir brauchen Fortschritte zu Gunsten des Klimas!
Das gilt nicht nur für den Straßenverkehr, sondern auch für alle anderen wichtigen Themen. Mit den Ideen von gestern werden wir nicht die Probleme von heute und morgen lösen können. Umdenken ist angesagt!
Ob das nun die Ottobahn sein muss, kann man dann ja diskutieren.
Ottobahn in der Region?
Mal schauen, wie es mit der Ottobahn weiter geht. Am 19.1.2021 wurden solche und weitere Ideen auf einer Onlineveranstaltung des Vereins UrbanInnvoation aus Heidelberg diskutiert. Dieser ist auch für die Metropolregion tätig. Während der Veranstaltung wurde diskutiert, das neue System Ottobahn zu testen und als Alternative für verschiedenen bisher ungelöste Mobilitätsthemen der Region vorzusehen. Ein Kilometer Ottobahn kostet 5 Millionen, ein Kilometer Straßenbahn 15 Millionen und ein Kilometer U-Bahn 50 Millionen und mehr. Da kommt eine solche Alternative vielleicht sogar ganz recht.
Also vielleicht gibt es irgendwann die Ottobahn in der Region. Warum sich dann mit Viernheim nicht anschließen und die „absurde Idee“ einer solchen Bahn auch in Viernheim umsetzen?
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