Neues Denken erforderlich!!!
Die Diskussion um die Blumenkübel in der Innenstadt zeigt, dass ein Politiker es nicht leicht hat. Da wird die ganze Zeit kritisiert, dass in der Innenstadt Grün fehlt. Dann reagiert die Politik und erfüllt den Wunsch nach Grün in dem Blumenkübel für 80.000 Euro aufgestellt werden. Und doch erntet die Politik dann wieder Kritik. Die Bürgerinnen und Bürger scheinen einfach immer unzufrieden zu sein und wollen immer mehr.
Das Problem liegt im Denken!
Falsch! Das Problem liegt im Denken der Politik. Bei dem Thema „Grün in der Innenstadt“ geht es gar nicht nur um das Grün. Die Menschen wollen eine attraktive Innenstadt, einen lebenswerten Ort, an dem man sich gerne aufhält. Wenn man nun nur das fehlende Grün betrachtet und abarbeitet, ist völlig klar, dass die Menschen immer noch unzufrieden sind. Es hilft der Blick auf die tatsächlichen Probleme, anstatt nur Symptome abzuarbeiten. Das Thema Innenstadt ist ein komplexes Problem, bei dem viele Faktoren eine Rolle spielen.
Die heutige Welt ist eben komplexer als man es sich in vielen Situationen so vorstellt. Und dieser Komplexität wird man nicht durch einfache Lösungen gerecht. Sie lösen nichts. Für das Problem „Innenstadt“ gibt es vielfältige Gründe. Das fehlende Grün ist vielleicht einer davon. Will man das Problem lösen, muss man es zuerst verstehen. Da gehört dann dazu, zu verstehen, wie sich der Einzelhandel in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat und wie er sich in der nahen und fernen Zukunft wahrscheinlich entwickeln wird. Die Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger an ihre Innenstadt haben sich verändert. Die Anforderungen an einen attraktiven und lebenswerten Ort haben sich verändert.
Die Komplexität dieser Gemengelage erfordert ein Gesamtkonzept zur Lösung des Problems. Es reicht nicht aus, zu sagen, man kann die Innenstadt gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Fahrradfahrer sind willkommen. Es gibt genug Eisdielen. Es gibt attraktive Gastronomie. Es gibt einen Unverpackt-Laden. Es gibt genug Parkplätze in den Tiefgaragen. Das neue Pflaster hat die Attraktivität gesteigert. Wenn es nun noch mehr Grün in der Stadt gibt, wird die Attraktivität weiter gesteigert. Alles das ist richtig. Aber das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.
Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile
Das Problem ist, dass hier nur die einzelnen Teile gedacht werden. Das wird den komplexen Problemen der heutigen Zeit aber nicht mehr gerecht und löst keine Probleme. Dieses Denken in einfachen Zusammenhängen (Wenn Grün, dann attraktive Innenstadt) ist zwar viel einfacher, führt aber ganz offensichtlich und mit jahrzehntelanger Negativ-Erfahrung nicht zum Erfolg. Daher ist ein ganz anderes Denken erforderlich: das Denken in komplexen Zusammenhängen, das Denken in offenen Systemen.
Das gilt für das Thema Innenstadt, für das Thema Rathaus, für das Thema Klimawandel, für das Thema Pandemiebewältigung und für viele weitere heute wichtige Themen. Gelingt es uns nicht, das Denken zu verändern, werden wir die Probleme nicht lösen.
Die einzige einfache mögliche Lösung für die Innenstadt, ist zuzugeben, dass wir es nicht hin bekommen und daher die Idee fallen lassen, die Straße wieder für Autos öffnen und das Thema endlich ad acta legen. Auch das hat wiederrum negative Konsequenzen zur Folge, aber es wäre wenigstens konsequent. Alle anderen Lösungen sind schwieriger zu finden.
Auch beim Klimwandel…
Bei anderen Themen, wie zum Beispiel dem Klimawandel können wir uns das gar nicht erlauben. Da brauchen wir kurzfristig gute und effektive Lösungen zur Vermeidung und vor allem zur Kompensation von CO2. Auch hier sind viele scheinbar einfache Lösungen in der Diskussion, wie zum Beispiel der Verzicht aufs Auto und der Umstieg aufs Fahrrad. Aber diese einfache Lösung ist für viele Bürgerinnen und Bürger keine Lösung, denn sie haben ihr eigenes Mobilitätsproblem zu lösen: Wie komme ich komfortabel und zeitsparend zur Arbeitsstelle? Auch hier muss man wieder von den Bedürfnissen der Menschen her denken und attraktive Alternativen suchen. Alles andere kostet nur Zeit, die wir beim Klimawandel einfach nicht haben.
Neues Denken ist erforderlich!
Egal welches Thema man anschaut: Neues und systemisches Denken tut Not! Nur damit schaffen wir es, die wichtigen Themen der heutigen Zeit gut zu bewältigen! Alles andere ist Verschwendung von Zeit und von Steuermitteln.
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