Mangel beim Mängelmelder
In meinem Selbstversuch im Mai 2021, ob man mit dem Mängelmelder der Stadt Viernheim wohl die ganzen Mängel der Stadt beheben kann, habe ich durchaus gemischte Erfahrungen gemacht und bereits in einem vorherigen Beitrag beschrieben. Inzwischen haben wir September und es lohnt doch der Blick zurück und auf die Frage, ob denn alle Mängel wie versprochen behoben sind.
Sind sie nicht! Nun habe ich NICHT alle Mängel systematisch noch einmal überprüft, aber es sind eben einige noch offen. Bei einigen wurde gemeldet, dass der Auftrag vergeben sei – aber es passiert trotzdem nichts. Die Mängel, die noch nicht behoben sind, betreffen weitgehend das Amt für Stadtentwicklung und Umweltplanung.
Ist der Mangel das Amt für Stadtentwicklung?
Und so muss wohl ein weiterer Mangel beim Amt für Stadtentwicklung und Umweltplanung bestehen, den offenbar noch niemand bemerkt hat: Die tun so, als würden sie die Dinge bearbeiten, aber nichts passiert. Das deckt sich auch mit weiteren Erfahrungen, die ich selbst gemacht habe und über die ich bereits in einem Beitrag „Arbeitet das Bauamt immer so?“ geschrieben hatte. Offenbar ein Mangel beim Amt für Stadtentwicklung und Umweltplanung. Aber wofür haben wir den Mängelmelder? Also flugs den Mangel über den Mängelmelder gemeldet.
Systemischer Fehler beim Amt für Stadtentwicklung
Wenn man den Umgang des Amts für Stadtentwicklung und Umweltplanung mit uns Bürgerinnen und Bürgern als auch mit den öffentlichen Straßen, Plätzen und Anlage sieht, muss man feststellen, dass das Amt offenbar seiner Aufgabe nicht gewachsen ist.
Zum einen werden gemeldete Mängel nicht richtig gemanagt, denn sonst würden sie tatsächlich behoben. Über Ausreden, warum einzelne gemeldete Schäden jetzt nicht behoben werden können, habe ich bereits geschrieben. Ich halte sie für Ausreden. Aber jetzt sogar Fälle zu haben, zu denen zurückgemeldet wird, dass sie behoben werden und dann passiert nichts – das ist noch mal eine neue Kategorie. Da fühlt man sich als Bürger schon verar… – respektive auf den Arm genommen.
Hinzu kommt die Frage, ob bei ausgeführten Arbeiten deren Erledigung überhaupt nachgehalten wird. Beim Hospiz war das neue Pflaster nachweislich nicht verfugt. Aber sicherlich waren die Arbeiten bereits bezahlt. Schaut da niemand mal nach, OB die Arbeiten auch ordnungsgemäß erledigt wurden BEVOR die Rechnung bezahlt wird? Wie wird da mit unserem Steuergeld umgegangen?
Dann stelle ich mir die Frage, warum denn alle diese Mängel an Bordsteinen, am Pflaster der Innenstadt, an der Fahrbahndecke der Straße von Bürgerinnen und Bürgern gemeldet werden müssen und die Fachleute des Amts für Stadtentwicklung diese Schäden nicht selbst sehen. Muss erst ein Bürger mit sozialwissenschaftlicher Ausbildung kommen und auf die Schäden hinweisen?
Können – Wollen – Dürfen
KÖNNEN die Fachleute der Stadt die Dinge nicht sehen, da sie fachlich nicht in der Lage sind, sie zu erkennen? WOLLEN sie sie nicht sehen, weil es sonst (zusätzliche) Arbeit bedeutet? DÜRFEN sie die Schäden nicht sehen, weil deren Behebung Geld kostet?
Klar kostet das Geld. Aber wenn man die Schäden lässt, weiten sich diese aus und werden zu größeren Schäden und kosten dann auch größeres Geld. Das wäre also eine Milchmädchenrechnung. Oder sie warten noch länger bis die ganze Straße saniert werden muss. Das kostet dann demnächst für den Haushalt kein Geld mehr, denn dann werden die Bürgerinnen und Bürger im Rahmen der Straßenbeitragssatzung herangezogen. Das kostet dann richtig Geld, aber nicht das bereits vereinnahmte Steuergeld der Bürgerinnen und Bürger, sondern zusätzliches Geld, das wir Bürgerinnen und Bürger zusätzlich bezahlen müssen. Das bekommen wir nämlich alle in Zukunft zusätzlich berechnet, wenn Straßen saniert werden müssen.
Was auch immer der Grund ist, es ist nicht nur ein einmaliger Fehler. Über einen solchen könnte man hinwegsehen, wenn denn Abhilfe geschaffen würde. Das Problem ist vielmehr, dass es sich um einen Fehler handelt, der immer wieder auftritt. Er liegt sozusagen dem System der Stadt und des Amtes für Stadtentwicklung und Umweltplanung zugrunde. Die Behebung dieses systemischen Fehlers ist Aufgabe des Amtsleiters und des zuständigen Dezernenten.
Und noch eins: Ein marodes Stadtbild zieht weitere Zerstörungen nach sich. Warum sollen sich Bürgerinnen und Bürger, Besucherinnen und Besucher, Nutzerinnen und Nutzer der öffentlichen Flächen auch bemühen, wenn doch alles schon kaputt ist. Broken-Window-Theorie nennen manche das – wenn auch diese Theorie wissenschaftlich durchaus umstritten ist. Nachzulesen bei Wikipedia.
Was sagt der Mängelmelder?
Was macht nun der Mängelmelder mit dem gemeldeten Mangel? Er bearbeitet es so wie alle Mängel. Er gibt den Mangel weiter an das zuständige Amt zur Behebung. In diesem Fall kam gleich die „Erledigt-Meldung“, denn der Mangel wurde dem Amt gemeldet. Vermutlich keine gute Idee, wenn das Amt schon mit der eigenen Aufgabe nur schwerlich klarkommt. Sich jetzt auch noch „selbst reparieren“ zu sollen – da bin ich aber mal gespannt wie das ausgeht.
Neuer Status: Abgeschlossen! Wirklich?
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