Jahreswechsel! Wie steht es um Klimawandel und Energiekrise in Viernheim?
Jahreswechsel: Zeit zurückzuschauen, Bilanz zu ziehen und Zeit für das gerade begonnene Jahr neue Pläne zu schmieden. Wie sieht das wohl für die Bemühungen um den Klimawandel aus? Die Stadt hat sich für das vergangene Jahr zwei große Kampagnen vorgenommen. Eine um den Ausbau der Photovoltaikanlagen voranzubringen und eine Fahrradkampagne. Hinzu kam durch den Krieg in der Ukraine noch die Notwendigkeit, massiv Energie einzusparen.
Energiesparkampagne läuft ins Leere
In Bezug auf die Energiesparkampagne habe ich mehrfach versucht an Zahlen zu kommen. Aber weder die Stadtwerke noch das Brundtlandbüro haben Zahlen oder Informationen herausgegeben. Wenn an anderer Stelle über jeden noch so kleinen Erfolg ausführlich berichtet wird und hier nicht, liegt die Vermutung nahe, dass die Ergebnisse einfach zu schlecht waren – trotz aufwändiger Kampagne mit Energiespartelefon und vielem mehr. Warum ist man nicht an den Zahlen interessiert? Man hätte frühzeitig sehen können, ob die erwünschten Einsparungen erzielt werden oder ob man umsteuern muss. Leider hat auch keine der Parteien oder das Parlament die Frage nach der Wirksamkeit bisher öffentlich aufgegriffen.
Photovoltaik: 2022: 1450 kWp hinzugekommen, drei mal mehr als 2021
Die Ergebnisse in Bezug auf den Ausbau der Photovoltaik können sich auf den ersten Blick sehen lassen. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Zubau von Photovoltaik verdreifacht: in 2021 sind rund 514 Kilowatt Leitung hinzugekommen
Einschränkend muss man dazu sagen, dass in 2021 nur sehr wenig PV-Leistung installiert wurde. Da ist dann eine Verdreifachung auch nicht so schwierig. Und auch die Nachbarstädte haben sich in der zugebauten Leistung verdreifacht. Insofern bleibt die Frage offen
Fahrradkampagne: nett gemacht, Erfolg noch unklar
Für die Fahrradkampagne gab es ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm, den Ausbau einiger Radwege in der Region, die Einrichtung weiterer Fahrradstraßen in Viernheim und vieles mehr. Das sind alles tolle Aktivitäten, die die Fahrradnutzung vereinfachen und Geschmack auf mehr machen.
Aber letztendlich zählt, ob auch ein Effekt für das Klima dabei herausspringt. Dazu müssten wir alle das Auto öfter stehen lassen und stattdessen das Rad nehmen. So hätte es für das Klima tatsächlich einen Effekt. Schön wäre es, zu berechnen, wie viele „Autokilometer“ in 2022 durch „Fahrradkilometer“ ersetzt wurden. Hierzu kenne ich aber keine Zahlen. Dafür gibt das Kraftfahrtbundesamt Zahlen über den Bestand an Autos in Viernheim heraus. Gestartet sind wir in das Jahr 2022 mit 20165 PKW. Die Zahlen für 2022 werden im Sommer dieses Jahres veröffentlicht. Schauen wir mal, ob sich der Bestand an PKW maßgeblich reduziert hat.
Bleibt der Ausblick:
Alles in allem ist das Ergebnis nicht so, wie es die vollmundigen Ankündigungen und der Titel „Brundtlandstadt“ wirklich rechtfertigen. Ich wünsche mir, dass Viernheim in 2023 hier große, messbare Fortschritte macht. Kluge Lösungen sind einfach zu finden. Die Überwindung der Ausreden sowie die notwendige Mentalität der Verantwortlichen dürften das größere Problem sein. Und schaut doch bitte auf die Zahlen! So kann man früh erkennen, ob der Weg der Richtige ist oder eben nicht.
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