Gibt’s nichts Wichtigeres als Theymann gegen Scheidel?
Der SüdhessenMorgen hat in einem eigenen Beitrag am 27. März 2024 auf einen offenen Brief mehrerer Bürger an das Stadtparlament zur Harbighalle reagiert und die Verwaltungsspitze mit unseren Vorwürfen konfrontiert. Zusätzlich gab es einen Kommentar des Redakteurs Wolfram Köhler vom SüMo mit der Überschrift „Theymann gegen Scheidel“. Ich finde den Kommentar im Zusammenhang mit der Harbighalle deplatziert. Leider wurde meine Reaktion darauf nicht veröffentlicht, sodass ich es nun an dieser Stelle nachhole.
Meine Reaktion:
„Du willst doch bloß Bürgermeister werden“ – das werfen mir einige Politiker in Viernheim schon länger vor und nun kommt auch noch der SüdhessenMorgen damit um die Ecke und proklamiert ein „Theymann gegen Scheidel“. Auch die martialische Formulierung, ich sei erst „mit Matthias Baass in den Clinch gegangen“, um mir dann „Scheidel vorzuknöpfen“, ist völlig daneben. Das lenkt von den tatsächlichen Problemen und von den richtigen Diskussionen ab. Wenn Politik und Presse wüssten, wer in drei Jahren bei der Bürgermeisterwahl antritt, wäre keines der Probleme heute besser gelöst!
Ihr Politiker: Macht bessere Politik! Und Ihr Redakteure: Seit kritischer gegenüber dem, was Euch die Verantwortlichen in den Block diktieren. Nicht alles stimmt davon! Prüft! Recherchiert! Fragt nach! Berichtet über das, was gut läuft und über das was schiefläuft. Schaut mal über den Tellerrand der eigenen Stadtgrenzen hinaus, denn schon in direkter Nachbarschaft passiert oft viel mehr als in Viernheim. Vielleicht findet hier der eine oder andere einen Ansporn für mehr?
Seit Jahren zu wenig Kindergartenplätze, gute Ziele zum Klimawandel bei zu wenig Vorankommen, die stadteigenen Stadtwerke warten bei der Wärmewende erst mal ab, während der Energiekrise in 2022 wird Energie für uns Bürgerinnen und Bürger doppelt so teuer und die Stadtwerke verdreifachen im selben Jahr ihren Gewinn, Bauvorhaben dauern generell länger und werden teurer als geplant, manchmal versucht man Bürgern was neues Konzept einfach überzubügeln und wundert sich, dass die Betroffenen sich zur Wehr setzen etc. Es läuft nicht so richtig rund in Viernheim, oder?
Stattdessen versucht man es mit Ignoranz oder gleich einer öffentlichen Verunglimpfung der Kritiker. Der Geist
Manchmal funktioniert das, denn viele Bürger haben sich schon zurückgezogen und denken „Macht doch Euren Kram allein!“. Auch in den großen Parteien ziehen sich viele zurück, kommen nur wenige zu den Mitgliederversammlungen, es hagelt Austritte und Rücktritte von Ämtern. Das politische System erodiert. Das ist alles nicht hilfreich. Spannend wird es dann bei der nächsten Kommunalwahl. Was werden die Unzufriedenen wohl wählen?
Hilfreich wären mehr Transparenz, mehr Erklärungen, mehr Begründung, mehr Kreativität bei den Lösungen, mehr Zuhören. Näher dran an den Bürgerinnen und Bürgern. Am besten mehr Beteiligung. Nutzt das Knowhow der Bürgerschaft zur Lösung der Probleme. Und hört auf die Kritischen. Die haben sich noch nicht verabschiedet, sondern NOCH nehmen sie die Mühsal der Auseinandersetzung auf sich.
Ihr braucht ja nicht auf mich hören, aber hört wenigstens auf die anderen. Ich werde vorerst weiter die inhaltliche Diskussion befeuern und den Finger in die Wunde legen. Leserbriefe in den beiden Tageszeitungen sind dazu ein gutes Mittel. Auch wenn die Politik versucht, das zu ignorieren, weiß ich doch, dass hinter den Kulissen darüber gesprochen wird. Von Bürgerinnen und Bürger erhalte ich viele positive Rückmeldungen. Viele erzählen mir ihre Geschichten und Erlebnisse mit der Stadt. Wenn man das so hört – es gibt so viel zu tun. Aber auch viel zu gewinnen!
Zum Schluss noch etwas persönliches zu Theymann gegen Scheidel: Bürgermeister zu werden, ist nicht mein Lieblingsberufswunsch. War es nie und ist es heute nicht. Aber es gehört in der Demokratie dazu, sich zu äußern, sich öffentlich einzubringen und ggf. bereit zu sein, Verantwortung zu übernehmen. Ich bin sehr unzufrieden mit dem, was hier passiert und will zumindest versucht haben, etwas zu ändern. Noch dauert mein Versuch an. Zum Glück spielt die Entscheidung noch weitere knapp drei Jahre keine Rolle. Mir ist egal, ob Ihr Politiker mit mir als Bürgermeisterkandidat oder als Bürger in die Auseinandersetzung geht. Hauptsache, wir ringen gemeinsam mit weiteren Bürgerinnen um gute Lösungen. WIR müssen es besser machen! Dann bräuchte ich mich vielleicht am Ende auch gar nicht mehr zur Bürgermeisterwahl zu bewerben…
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