„Mein Mann halt!“
M., Frau und nach eigenen Angaben so 29 Jahre plus alt, Angestellte
Frage: Was macht Viernheim für Sie so „besonders“, so dass Sie hier wohnen?
„Mein Mann halt!“.
Viernheim war Horror, mit all den Einbahnstraßen. Ich habe vorher in Weinheim-Sulzbach gewohnt. Das war schön.
Ich wohne gerne in der Nordweststadt. Der Knupfer, die Apotheke, die Schule, alles liegt ums Eck. Wenn ich in Viernheim wohnen wollen müsste, dann hier. Wir haben 2 Spielplätze und alles was ich brauche in der Nähe: Essen, Bank, Medikamente, Bäcker…
Frage: Was an Viernheim finden Sie so richtig „Klasse“, dass Sie es anderen empfehlen können?
(Denkt nach…)
Die geografische Lage ist gut, „man ist schnell weg“. Es ist flach, es gibt Feld, Wald und Wiesen rundherum. Man kann einkaufen, man hat das RNZ. Aber es ist auch teuer hier zu wohnen.
Frage: Wie attraktiv und lebenswert finden Sie Viernheim und warum?
Man hat hier alles was man so braucht. Attraktiv ist es aber eher nicht. Ich mag den „Wormser-Nibelungen-Park“, sehe wie die da regelmäßig arbeiten und neue Blumen pflanzen. Das macht mein direktes Umfeld attraktiv.
Ich bin schwanger nach Viernheim gekommen und mir gefällt, dass viel für Familien getan wird. Das Familienbildungswerk, es gibt viele Spielplätze, das Sportgebiet West, ein Ferienprogramm für Kinder.
Frage: Was sind die größten Probleme und wo sehen Sie den größten Handlungsbedarf?
„Die Innenstadt kannste vergessen“! Es gibt dort keine Drogerie mehr – der Müller ist weg, wo man früher alles bekam. Ich gehe nicht mehr oder nur sehr ungerne in die Innenstadt. Auch die Stadtbücherei vermeide ich als Frau inzwischen wegen der Gruppe, die sich davon rumtreibt.
Fahrräder werden inzwischen sogar aus Hinterhöfen geklaut. Autos werden aufgebrochen. Einem Nachbarn wurde mehrfach der BMW aufgebrochen. Seit dem er einen Opel Mokka fährt, bleibt er verschont. Im Dunkeln kannst Du nicht mehr angstfrei rausgehen. Aber die Politik erzählt einem, Viernheim sei sicher. Mein Gefühl ist es aber nicht. Gut wäre, mehr Kontrolle durch die Polizei.
Oder das Beispiel der kleinen Flächen rund um die öffentlichen Bäume, die sogenannten Baumscheiben. Oft sind sie ungepflegt. Manchmal kümmern sich aber auch Anwohner um einzelne Flächen, dann ist es besser. Ich weiß von einem Fall, da hat jemand eine besondere Rose gepflanzt und einige Jahre lang gehegt und gepflegt. Dann kam einer von der Stadt und hat verfügt, die Rose müsse weg, denn sie sei hier nicht heimisch. Das heißt, im eigenen Garten dürfte sie stehen, drei Meter weiter auf Öffentlichem Grün jedoch nicht. So kann man auch Engagement kaputt machen.
Naja, und dann der Busverkehr mit den leeren Riesenbussen. Andere Städte fahren auch ihre Schüler mit großen Bussen und ansonsten Bürgerinnen und Bürger in kleinen Bussen durch die Stadt. Das muss so nicht sein.
Frage: Haben Sie Ideen zur Lösung dieser Probleme?
IT, Digitalisierung. Unbedingt.
Das Bürgerbüro braucht einen elektronischen Kalender! Ich war vor kurzem im Bürgerbüro, brauchte dann aber noch einen zweiten Termin, da ich eine Wartefrist einhalten musste. Telefonisch wollte ich dann den Folgetermin in 14 Tagen vereinbaren. Die Dame sagte mir aber, ihr Kalenderblatt reiche nur bis zum Ende der nächsten Woche. Sie hatte bei meinem Besuch einen Bildschirm vor sich, aber anscheinend keinen Kalender auf dem PC. Die Termine wurden offenbar in einen ausgedruckten Kalender eingetragen. Das Bürgerbüro braucht einen elektronischen Kalender! Unbedingt!
Frage: Was zeichnet ein Viernheim aus, in dem Sie noch lieber leben wollen?
Man müsste besser über Wohnkonzepte nachdenken. Und Stadtteile schaffen, wo man alles in der Nähe findet, zentral einkaufen kann im Stadtteil. In der Nordweststadt ist das gut gelöst. Im Bannholzgraben wohnen viele schon wieder zu weit weg von den zentralen Einkaufsmöglichkeiten.