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Realitätssinn des Bürgermeisters: Von der Verantwortung der Bürger beim Kauf von Autos und Schränken

17. Juli 2025 Article Ziele Wolfram Theymann

Die Bürger sind verantwortlich!

Im Rahmen der Kampagne der Stadt gegen das Gehwegparken sagt der Bürgermeister, dass wenn sich Bürger ein Auto kaufen, die erste Frage ja wohl ist, wo man dies hinstellt. Manche berichten, dass er gelegentlich auch das Beispiel des Kaufs eines Schranks verwendet: Wer einen Schrank kauft, muss sich ja auch zuerst überlegen, wo er den hinstellt. Ist das der neue Realitätssinn des Bürgermeisters, eher ein Zeichen von Realitätsferne oder eher einfach nur polemisch?

Jetzt habe ich in meinem bisherigen Leben schon einige Schränke und auch schon einige Autos gekauft. Ich muss zugeben, diese Frage habe ich mir bisher NIE gestellt. Wenn ich einen Schrank kaufe, dann habe ich Dinge, die untergebracht werden müssen. In der Regel habe ich vorher überlegt, ob ich die noch brauche und ob ich den Schrank wirklich brauche. Beim Auto ist es genauso.

Noch nie war es so, dass ich beim Gang durch unsere Wohnung gedacht habe „Oh, was für eine schöne freie Stelle in meinem Wohnzimmer, da sollten wir unbedingt einen Schrank kaufen“. Oder beim Blick in die leere Garage „Oh, was für eine schöne große Garage, ich muss unbedingt ein Auto dafür kaufen.“

Zumindest beim Autokauf dürften die meisten Leute eher die Überlegung anstellen, wie komme ich, wenn ich in Viernheim wohne, von A nach B? Der Wohnort spielt nämlich oft eine bedeutende Rolle bei der Frage um den Autokauf. Deshalb kommen Menschen in Berlin mit nur rund 300 Autos pro 1000 Einwohner zurecht, in Viernheim sind es knapp doppelt so viele Autos pro 1000 Einwohner. Verkehrsexperten ziehen die Zahl der Autos pro 1000 Einwohner gerne bei der Frage heran, wie gut der ÖPNV in einer Stadt aufgestellt ist. Das hat ja auch eine gewisse Logik: Wenn der ÖPNV ein gutes Angebot macht, kann ich auf ein eigenes Auto verzichten.

Dem Bürger jetzt die Verantwortung dafür in die Schuhe schieben zu wollen, dass für sein eigenes Auto nun kein Platz mehr da ist, ist dreist. So zu tun, als hätte man in Viernheim gute Alternativen zum Auto und damit eine Wahl, ist realitätsfern. Und wenn es dann noch die am härtesten trifft, die vielleicht zur Miete wohnen, die sich keine Garage leisten können, ist es zudem noch ungerecht. Aber auch hier kann man natürlich dem Bürger die Schuld in die Schuhe schieben: Hättest Du mal besser was gelernt, wo Du auch von zu Hause arbeiten kannst…

Wie verantwortlich trifft denn die Stadt ihre Entscheidungen? Noch im alten Rathaus, hatte die Stadtverwaltung so gut wie keine Parkplätze für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die haben dann in den engen Straßen der Altstadt in der Umgebung des Rathauses geparkt. Beim neuen Rathaus geht es gleich so weiter. Zu wenig Parkplätze, zu viele Leute mit Auto eingestellt, nicht nachgedacht. In der Logik des Bürgermeisters müsste bei der Suche nach neuen Mitarbeitern die Frage nach dem Auto gleich das allererste Ausschlusskriterium sein? „Was, Du kommst mit dem Auto? Dann können wir Dich leider nicht einstellen.“

Wie wäre es, den Bürgern auch gleich noch für alles andere die Verantwortung zuzuschieben? Hohe Grundsteuer? Da muss sich der Bürger überlegen, ob er sich Viernheim noch leisten kann. Keine Kitaplätze? Da müssen sich Eltern überlegen, ob sie Kinder in die Welt setzen. Trostlose Parks? Selbst schuld, was wohnst Du auch in Viernheim? Frauen haben Angst, sich im Dunkeln in Viernheim alleine zu bewegen? Was müssen die auch ausgerechnet im Dunkeln noch unterwegs sein? Unzufrieden mit der Politik? Selbst schuld… – aber immerhin änderbar!


(Dieser Beitrag wurde nicht als Leserbrief in der Zeitung veröffentlicht!)

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