Bürgermeister und Brundtlandbeauftragter im Interview mit dem SüdhessenMorgen
Am 27.9.2023 hat der SüdhessenMorgen ein interessantes Gespräch zwischen dem Redakteur Martin Schulte und Bürgermeister Baaß und dem Leiter des Brundtlandbüros Philipp Granzow geführt. (Link zur Onlineversion des Artikels hier. Online hat der Beitrag eine andere Überschrift.)
Auf einige Punkte möchte ich gerne eingehen und habe dazu einen Leserbrief verfasst, den ich am 29. September an den SüdhessenMorgen geschickt habe. Der SüdhessenMorgen veröffentlicht nicht jeden meiner Leserbriefe und so muss man abwarten
Hier mein Leserbrief dazu:
Leserbrief zum Beitrag „Nachhaltig heißt auch, Wohnraum zu haben“ am 27.9.2023 im SM
In dem lesenswerten Interview des SüdhessenMorgens mit Bürgermeister Matthias Baaß und dem Brundtlandbeauftragten Philipp Granzow gibt es einige Aussagen, die Fragezeichen aufwerfen und zeigen, wie verengt die Sicht der Verantwortlichen doch ist.
Martin Schulte konfrontiert die beiden Verantwortlichen mit meinem Vorwurf, dass die Stadt in Sachen Photovoltaik rückständig ist. Der Bürgermeister antwortet darauf, dass er die Verengung auf Photovoltaik als dem plötzlichen „Everybody’s Darling“ eigenartig findet und meint, dass wir mehr Energie einsparen sollen.
Ich habe selbst gar nichts dagegen, auf den eigenen Energieverbrauch zu achten. Die Bürger oder die Unternehmerinnen, denen verantwortliches Handeln wichtig ist, sind mit den schnellen Lösungen hier schon lange durch. Wie viel kann man hier wohl noch einsparen? 10 Prozent? 20 Prozent? 30? Wenn wir alle elektrisch fahren und elektrisch heizen (sollen), wird sich der Stromverbrauch verdreifachen! Zu glauben, diesen Mehrverbrauch durch Energiesparen ausgleichen zu können, ist blauäugig.
„Verengung auf Photovoltaik“ als „Everybody’s Darling“
Die Aussage „Verengung auf Photovoltaik“ als „Everybody’s Darling“ darf nicht so stehenbleiben. In Viernheim ist es eben schwierig mit der gesamten Bandbreite an Energiegewinnung aus CO2-freien Quellen. Windkraft ist in unmittelbarer Umgebung nicht möglich – zu wenig Wind auf dem Stadtgebiet. Das sagt die Windradfirma Juwi aus der Nähe bei Bad Kreuznach. Mit denen habe ich gesprochen. Beim Biogas ist es ähnlich. Es gibt in der Region bereits zwei größere Biogasanlagen, die alles, was irgendwie vergoren werden kann, um daraus Strom zu gewinnen, bereits abgreift. Also auch diese Quelle steht Viernheim nicht zur Verfügung. Genauso wie das Thema Wasserkraft. Hierzu wäre ein Meer, ein Fluss oder ein Stausee hilfreich. Alles drei nicht in Sicht.
Die vierte Möglichkeit ist Geothermie. Hier ist die Stadt nach Aussage des Bürgermeisters seit April 2022 intensiv dran. Nur sieht man davon genau: Nichts! Keine Information, kein Konzept, keine Planung. Nichts. Geht es voran? Wir wissen es nicht. Gleichzeitig hat die MVV mit der Firma, die hier relevant ist, bereits vor Monaten einen umfangreichen Wärmeliefervertrag abgeschlossen, obwohl noch kein einziges Loch gebohrt ist. Es ginge also auch proaktiver. Wenn dem Bürgermeister die Sicht auf Photovoltaik zu verengt ist
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, hier wäre die Möglichkeit, seinen Blick etwas zu weiten. Mit Geothermie kann man CO2-frei Strom als auch Wärme für die Stadt gewinnen. In Landau geht’s, das Miramar nutzt Geothermie seit Jahrzehnten, die MVV wird sie nutzen, Frankfurt lässt sich vom Land Hessen bereits einige Bohrungen bezahlen. Andere machen. Warum warten wir, während die Verantwortlichen über die Verengung auf PV jammern?Bleibt als fünfte Möglichkeit das Thema Photovoltaik, die neben der Geothermie für Viernheim einfach eine großartige Option ist. Laut Zahlen der Bürgersolarberatung könnten wir in Viernheim allein mit den Viernheimer Dächern das 1,5-fache des Stromverbrauchs Viernheims erzeugen. Insofern sollte sich eine „Verengung“ auf dieses Thema durchaus lohnen.
Und es gibt weitere Optionen: Die Nutzung gewerblicher Abwärme zum Beispiel. Manche Städte werben gezielt beispielsweise Rechenzentren oder andere Unternehmen an, die ihre Abwärme für ein Fernwärmenetz zur Verfügung stellen. Wir haben aber nur ein kleines Fernwärmenetz? Weiß ich! Wie wäre es, dieses zu vervielfachen? Ungenutzte Potenziale allerorten. Und seien wir ehrlich: die ganzen Altbauten im erweitern Kreis der Innenstadt wärmetechnisch sanieren zu wollen ist unrealistisch und für die meisten wohl unbezahlbar.
Viernheim produziert nur rund 10 Prozent des gesamten Stromverbrauchs durch Photovoltaik bzw. durch CO2-freie Quellen überhaupt. Beim Wärmeverbrauch dürfte es gegen null tendieren. Wenn man die Antworten der Herren Baaß und Granzow so liest, haben wir wohl die Grenzen des Möglichen bald erreicht. Das reicht nicht aus – schöne Worte hin oder her.
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