Probleme nachhaltig lösen
Mehr desgleichen…
In Viernheim machen wir vieles so, wie man das halt so macht. Wenn die Autos zu schnell fahren, stellen wir Blitzer auf. Wenn die Hundehalter den „Unrat“ ihrer Hunde nicht wegmachen, stellen wir Schilder mit Appellen auf. Wenn wir was für den Klimaschutz tun wollen, verdammen wir den Autoverkehr und raten zum Umstieg aufs Fahrrad. Wenn die Bürgerinnen und Bürger sich in Viernheim nicht sicher fühlen, stellen wir noch zwei Menschen für den freiwilligen Polizeidienst ein.
Und was machen wir, wenn das alles nichts bewirkt? Dann machen wir das selbe nochmal, vielleicht jeweils noch ein bisschen mehr davon! Wie heißt es so schön? „Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“ Wahnsinn!
Symptome bearbeiten
Die Innenstadt ist ein Beispiel für das Abarbeiten von Symptomen. Die Innenstadt ist nicht attraktiv! Warum nicht? Der Bodenbelag ist alt und kaputt. Ok, tauschen wir aus. Die Innenstadt ist immer noch nicht attraktiv! Warum nicht? Fehlt Grün. Ok, stellen wir ein paar Blumenkästen auf. Ob die Innenstadt dann attraktiv sein wird für die Bürgerinnen und Bürger? Wird das Problem damit gelöst sein?
Zeit für neue Wege!
Es ist Zeit für neue Wege. Zeit, mal etwas Neues auszuprobieren. Weiter zu denken. Um zwei Ecken weiter zu denken. Das Thema hinter dem Problem zu adressieren. Die Ursache-Wirkungsketten zu verstehen, um neue Lösungen zu finden. Oder um Gründe zu finden, warum die versuchten Lösungen nicht funktionieren.
Konkret
- Weiterdenken! Nicht nur das vordergründige adressieren, sondern die komplexen Wirkzusammenhänge verstehen. Erst daraus können Lösungen entstehen.
- Systeme im Blick haben: Die heutige Welt ist komplex. Oft bestehen systemische Abhängigkeiten und Änderungen an der einen Seite brinen Kollateralschäden auf der anderen.
- Konsequent handeln: Wenn wir die Fußgängerzone autofrei halten wollen, um einen attraktiven Treffpunkt in der Stadt zu haben, müssen wir einen attraktiven Treffpunkt in der Stadt schaffen. Wir können nicht das eine wollen und dann das andere aber nicht tun.
- Komplexität vergegenwärtigen: Die Attraktivität der Fußgängerzone ist von vielen Aspekten und komplexen Zusammenhängen abhängig. Diese gilt es zu verstehen und dann ein umfassendes Konzept zu erstellen.
- Fehlerkultur: Wir müssen zulassen auch mal Dinge auszuprobieren und Fehler zu machen. Und wenn etwas nicht geklappt hat, daraus lernen und die nächste Idee versuchen.
- Attraktive Alternativen schaffen: Weniger Autos in der Straße stehen zu haben ist nicht attraktiv. Die Straße ist trotzdem nur eine Straße. Vielleicht sind mehr Leute bereit, auf Platz für ihr Auto auf der Straße zu verzichten, wenn eine lebenswerte Spielstraße mit Grün, Sitzgelegenheiten und Wlan entstünde? Könnte attraktiver sein, als eine Straße mit vielen geparkten Autos gegen eine Straße mit weniger geparkten Autos auszutauschen, oder?.
- Kulturwandel angehen: Viele Themen sind abhängig von der gesellschaftlichen Kultur: Wie üblich ist es gegenseitig Rücksicht zu nehmen, sich mit Respekt zu begegnen, aus Vorsicht langsam zu fahren etc. Kulturwandel ist nicht einfach, aber möglich!
- Orientierung an den Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen. Damit werden alle relevanten Lebensbereiche abgedeckt.
- Datenbasiert agieren: wenn man einen Zustand vorher misst, kann man den Erfolg daran bemessen, in dem man den Zustand nachher misst. Für alle Bereiche relevante Kennzahlen definieren wie beispielsweise angemeldete KFZ in Viernheim, Durchschnittsgeschwindigkeit der Autos in Viernheim, Nutzung des ÖPNV etc. So kann konkret gemessen werden, ob Maßnahmen ihre Ziele erreichen und in welchem Ausmaß.
Als Bürgermeister von Viernheim ist es meine Aufgabe, dies alles zu koordinieren, mit den Experten der Verwaltung Ideen und Lösungen für Probleme zu entwickeln und vor allem die Rahmenbedingungen herzustellen, in denen das geschehen kann.
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