Meine Bewerbung
Liebe Viernheimerinnen und Viernheimer!
Meine Bewerbung als Ihr Bürgermeister
Im Frühjahr 2021 sind in Viernheim Kommunalwahlen und auch der Bürgermeister wird von den Bürgerinnen und Bürgern neu gewählt. Zeit und eine gute Gelegenheit, um zurück zu schauen, inne zu halten und uns kritisch zu fragen „Was machen wir da eigentlich?“. Sind wir als Stadtgesellschaft auf dem richtigen Weg? Müssen wir umsteuern? Müssen wir Ziele und Politik neu justieren? Dazu möchte ich einen Beitrag zur Diskussion leisten.
In Viernheim lebt es sich nicht schlecht! Man kann hier gut wohnen, von hier zur Arbeit starten, kann sich einfach versorgen und wir leben in einer aktiven und sich positiv entwickelnden Region. Jede Menge Möglichkeiten bieten sich im direkten Umfeld, um sich beruflich, beim Shoppen, im Sport und in der Freizeit zu betätigen.
Aber manche Beobachtungen und Geschehnisse lassen aufhorchen. Auch im Internet findet sich kritisches zu Viernheim, was darauf hinweist, es könnte noch viel besser sein. Schaut man sich dann um, in der näheren Umgebung und in der weiten Welt, gibt es viele große und kleine Städte, die ihren Job besser machen als wir hier. Viel besser!
Wir waren mal gut!
Und wir waren mal richtig gut. Früher. Wir haben die Auszeichnung „Brundlandtstadt“ erhalten. Wir haben ein Bürgerbeteiligungsverfahren zur Sanierung des Waldschwimmbades durchgeführt, welches weit über die Grenzen Viernheims hohe Anerkennung gefunden hat. Wir hatten eines der ersten Bürgerbüros in der Region. Viele weitere Beispiele finden sich und viele schauten nach Viernheim. Doch das ist lange her.
Heute plätschert es so vor sich hin
Und wie ist es heute? Heute plätschert es so vor sich hin, die Parks und öffentlichen Anlagen verkommen, Dreck macht sich breit, die Fußgängerzone erhält für viel Geld ein neues Pflaster und ist doch nicht attraktiver als zuvor.
Mit dem Rathaus und anderen Bauten zeichnet sich ähnliches ab. Egal ob Neubau oder Sanierung: Der alte Betonklotz Rathaus wird ein bisschen aufgehübscht und wir haben doch das selbe wie zuvor. Es ist nur ein Bürogebäude für die städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Für diese wird es sicherlich (und hoffentlich) ein Fortschritt sein, doch was haben wir Bürgerinnen und Bürger davon? Was hat die Innenstadt davon? Haben wir nicht in der Innenstadt schon seit ein paar Jahrzehnten ein paar weitere Probleme, die man mit ein paar kreativen Ideen zum Rathaus gleich mit erledigen kann?
Im Bereich öffentliche Sicherheit wird der freiwillige Polizeidienst immer weiter aufgestockt und die Polizei selbst ist (nach eigenen Angaben) öfter in Viernheim präsent als sie jemals war. Doch das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger wird nicht besser, ganz im Gegenteil.
Und das sind nur ein paar Beispiele.
Wir reparieren!
Es wird nur repariert: Das Pflaster in der Fußgängerzone ist kaputt, machen wir neu. Die Leute sagen, es fehlt grün? Stellen wir ein paar Blumenkästen hin. Das Bürogebäude der Stadtverwaltung ist kaputt? Reparieren wir (vielleicht. Jetzt bald. Nach 15 Jahren vor uns herschieben…). Das Dach der harbig-Halle ist kaputt? Reparieren wir. Der Kanal reicht für Starkregen nicht aus? Reparieren wir.
Klar: Reparieren, was kaputt ist, müssen wir. Aber wird es dadurch besser? Welche Mehrwerte entstehen für Bürgerinnen und Bürger? Wird das Leben der Bürgerinnen und Bürger dadurch besser?
Macht die Politik das Leben besser?
Wir haben eingangs schon festgestellt, dass wir hier in einer attraktiven Region leben. Im unmittelbaren Umfeld zwischen Odenwald und Pfalz gibt es jede Menge Möglichkeiten die Freizeit zu verbringen, zu leben, zu arbeiten, zu essen und zu trinken, Veranstaltungen besuchen und und und. Doch wie steht es um die Attraktivität von Viernheim selbst?
Was haben wir der Region zu bieten? Ok, wir haben das Einkaufszentrum und vielleicht noch den Kletterwald… Oder ist Viernheim vor allem deswegen so attraktiv, weil viele wirklich attraktive Orte in so direkter Nachbarschaft liegen?
Drei Fragen
- Was wird eigentlich wirklich getan, um das Leben für die Viernheimerinnen und Viernheimer besser zu machen?
- Werden die Probleme richtig angegangen? Wird über dei richtigen Themen das Richtige diskutiert?
- Wie stellen sich Politik und Stadtspitze die Zukunft für Viernheim vor? Wo soll Viernheim hin entwickelt werden? Was wird getan, damit wir den Herausforderungen einer sich immer schneller drehenden gesellschaftlichen Entwicklung in Zukunft noch gerecht werden können?
Es passiert ja nicht nichts
Manches wird ja adressiert. Fahrradstadt wollen wir werden. Gut so. Doch was machen von rund 14.000 Haushalten wohl die 9.500 Menschen, die außerhalb von Viernheim arbeiten – die sogenannten Auspendler? Oder die rund 6.000 Einpendler, die außerhalb wohnen und in Viernheim arbeiten? Wie realistisch ist für die wohl ein Umstieg aufs Rad?
Klimaneutral bis 2050 wollen wir werden und massiv einsparen bis 2030. Gut so. Doch warum haben zum Beispiel das Bürgehaus, das Rathaus und andere städtische Gebäude noch keine Fotovoltaikanlage auf den teilweise riesigen Dachflächen? Zu teuer? Zu unwirtschaftlich? Hat sich niemand drum gekümmert?
Haben wir die richtigen Ziele und dafür die richtigen Wege? Werden diese konsequent bearbeitet? Und was ist mit der Vorbildfunktion? Sollte die Stadt nicht mit bestem Beispiel voran gehen? Zeigen, wie man es machen kann?
Welche Ideen haben die einzelnen Parteien für Viernheim? Die CDU hat sich zu dieser Frage mit einer guten Aktion „Viernheim kann mehr“ auf den Weg gemacht und fragte Bürger nach ihren Ideen und Wünschen. Ziel ist eine Strategie 2030. Ich bin auf das Ergebnis gespannt. Und ich bin gespannt, was die anderen Parteien für Ideen haben.
Viernheim neu erfinden!
Und die Herausfordeungen werden ja nicht gerade weniger. Corona schmeißt die Welt durcheinander und ist aktuell eine gute Ausrede für alles: von Insolvenzen von Unternehmen bis hin zu nicht gemachten Hausaufgaben. Aber auch ohne Corona und dem Klimwandel haben wir mit der Digitalen Transformation genug zu tun. Dabei geht es gar nicht nur um Technologie und Digitalisierung. Viel spannender ist der damit verbundene gesellschaftliche Wandel. Die Menschen verändern sich, verändern ihre Einkaufsgewohnheiten, ihre Erwartungen an die Politik, ihr Verhalten. Das müssen wir erstens verstehen und zweitens Lösungen dafür entwickeln. Auch auf kommunaler Ebene!
Sind wir auf dem richtigen Weg? Oder müssen wir umsteuern? Und neu ausrichten? Ich denke: Ja, wir müssen uns neu ausrichten! Wir müssen Viernheim neu erfinden! Und dabei Bewährtes belassen und vieles andere neu gestalten!
Ich würde gerne in einer Stadt leben, die voran geht, die handlungsfähig ist, die die Probleme tatsächlich löst. Ich würde gerne in einer Stadt leben, die die Probleme besser löst als andere Städte und die Vorbild für andere ist. Ich würde gerne in einer Stadt leben, auf die ich stolz bin und wo ich vielleicht sogar stolz bin, daran mitgewirkt zu haben. Ich möchte gerne in einer Stadt leben, von der ich mit gutem Gewissen sagen kann, warum ich hier lebe.
Wer schreibt hier?
Mein Name ist Wolfram Theymann und ich lebe seit über einem halben Jahrhundert in Viernheim. Ich bin hier zur Schule gegangen, habe in Viernheim eine bauhandwerkliche Ausbildung absolviert und von Viernheim aus, erst in Darmstadt und dann in Landau studiert.
Beruflich treibt mich seit Mitte der 90er Jahre die Frage um, wie man Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Gesellschaft nachhaltig verändern kann.
Veränderung war schon immer notwendig, aber die Digitale Transformation hat im letzten Jahrzehnt die Notwendigkeit nach Veränderung geradezu potenziert. Die technische Möglichkeiten, die Globalisierung und viele weitere Aspekte, haben die Welt verändert. Produkte, die fast nichts mehr kosten, neue Serivces, effizientere Prozesse, neue, vorher undenkbare Geschäftsmodelle, Unternehmen, die in kurzer Zeit die ganze Welt aufrollen – das alles sind Herausforderungen, mit denen wir umgehen müssen. Wer nicht schnell genug ist, gerät unter die Räder.
Unternehmen, öffentliche Verwaltungen, die Gesellschaft als Ganzes und in ihren Teilen sowie jede einzelne Bürgerin und jeder einzelne Bürger müssen schauen, den Anschluss nicht zu verlieren. Veränderung und letztendlich Lernen sind das Gebot. Für Bürgerinnen und Bürger, für Politikerinnen und Politiker, für die Verwaltungspitze sowie für die gesamte Stadt.
Lösungen sind gefragt!
Für alles das sind Lösungen gefragt. Als Bürger wünsche ich mir Ideen, Konzepte und Strategien seitens der Verantwortlichen. Die Kommunalwahl als auch die Bürgermeisterwahl sollten uns Bürgerinnen und Bürgern die Gewissheit geben, dass sich die Stadt auf den Weg gemacht hat und dass es hier voran geht.
Auf der Webseite „Lust-auf-Viernheim.de“ fasse ich meine eigenen Gedanken zu diesen Themen zusammen als meinen Beitrag zur kommunalen Politik.
Bürgermeisterkandidatur
Ich möchte Bürgermeister werden – vorausgesetzt, ich bekomme erst die notwendigen Unterstützerunterschriften und dann die notwendigen Wählerstimmen zusammen. Dabei geht es mir nicht um das Amt an sich, aber ich glaube, dass das Amt einerseits DIE Möglichkeiten bietet, an der Neuausrichtung mit zu wirken und andererseits die Stelle ist, die für einen Erfolg einer Ausrichtung auf die Zukunft unserer Stadt entscheidend ist. Das ist eine spannende und attraktive Aufgabe. Dieser Aufgabe stelle ich mich. Ich stehe für Veränderung, nicht für Verwaltung des Status Quo.
Mich reizt die Aufgabe, die Veränderung gemeinsam mit dem Parlament und den Bürgerinnen und Bürgern zu bewältigen. Deswegen stelle ich mich der Wahl.
Wenn sich für diesen Weg keine Mehrheit findet, ist das auch eine Entscheidung. Manche Kandidaten treten ja explizit mit einem „Weiter so“ an. Das ist legitim. Und das ist das Schöne an der Demokratie: die Mehrheit entscheidet, wohin sie mit wem steuern will.
Ich freue mich, wenn man mir mit der Wahl zum Bürgermeister die große und spannende Aufgabe überträgt: Viernheim fit für die Zukunft machen!
Aber wenn es nicht sein soll, ist es auch gut. Das gehört zum politischen Leben, zur Demokratie dazu. Ich habe aktuell berufliche Aufgaben, die mir großen Spaß machen und bin mir sehr sicher, auch in Zukunft solche zu finden. Dann war meine Bewerbung einfach nur mein Beitrag zur kommunalpolitischen Diskussion.
Schaun mer mal.
Mit besten Grüßen
Ihr
Wolfram Theymann
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